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  • AutorenbildPrime Time Theater

Vom „Wunder von Bern“ zur Legende vom Plötzensee


Esther Leiggener folgt ihrem Mann Armin Sengenberger auf die Bühne des Prime Time Theaters


2005 hat Esther Leiggener zum ersten Mal ein Stück des Prime Time Theaters gesehen … Also schon relativ kurz nach dessen Start im Jahr 2004. Man kann sie also getrost als Fan der zirka eineinzwöfltelten Stunde bezeichnen. Doch erst jetzt, sage und schreibe 17 Jahre später, folgt die Schauspielerin ihrem Mann Armin Sengenberger auch auf die Bretter der Weddinger Bühne: Mit der Uraufführung der diesjährigen Sommerkomödie am 1. Juli steht auch ihre eigene Premiere an: In „Schwimm langsam – jetzt erst recht“ ist sie Teil des Ensembles und dabei neben Oliver Tautorat, Kilian Löttker, Josefine Heidt und Susanna Karina Bauer in gleich mehreren Rollen zu erleben: vor allem als „Fabrizia“.

Esther, was ist das für eine Figur?

Esther Leiggener: Fabrizia ist eine Sensationsjournalistin, die keine Skrupel hat, für eine gute Story die Wahrheit flexibel zu interpretieren und dadurch als dramaturgischer Brandbeschleuniger Öl ins Feuer zu gießen. Ich spiele außerdem aber auch noch einen eher uncharmanten Brunnengeist, der wieder mal zum Friseur sollte und eine abgebrühte Managerin, die ihre Seele – hoffentlich teuer – verkauft hat.


Warum hat Dich das „Prime Time“ denn jetzt mit einem Mal so „gepackt“?

Esther Leiggener: Eigentlich war ich damals, 2005 ja schon total begeistert vom Prime Time Theater. Aber dann war ich theatermäßig im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs, nicht mehr so viel in Berlin und habe es etwas aus den Augen verloren. Als Armin 2018 hier angefangen hat, war ich sehr begeistert über die Wiederentdeckung. Witz und Herz am Prime Time Theater inspirieren mich und ich freue mich total darauf mitzuspielen!

Wie bereitest Du Dich denn auf Deinen Einsatz vor?

Esther Leiggener: Mit Textlernen natürlich – aber auch mit Hintergrundrecherche, was die Figuren im Kern ausmacht, was sie antreibt, was sie fürchten, wofür sie eine Schwäche haben, wie sie sprechen und sich bewegen, was typisch für sie ist und so weiter. Und wie ich das erlebbar machen kann. Es ist super, dass ich mich da mit Armin austauschen kann.


Armin, Du bist ja nun im Sommerstück nicht mit dabei … Schade, oder?

Armin Sengenberger: Auf jeden Fall! Aber das gemeinsame abendliche Auf-der-Bühne Stehen wird wohl noch ein paar Jahre warten müssen, denn unsere drei Kinder müssen ja betreut werden. Früher haben wir übrigens häufiger zusammen gespielt, insbesondere bei der Produktion „Das Wunder von Bern“, mit der wir auf Tournee in Deutschland waren … und auch bei einigen Familien- und Kindertheaterproduktionen.


Esther Leiggener: Genau, bei denen kamen unsere Kinder entweder mit oder waren in der Kita. Ich spiele sehr gerne mit Armin und hoffe, dass das bald auch mal wieder geht. Auf der Bühne können wir uns nämlich auf eine grundsätzliche Vertrautheit verlassen. Und es ist schön, gemeinsam Zeit zu verbringen.


Eine Beziehung, in der beide Partner denselben Job haben: Geht das leichter von der Hand, weil sich „gleich und gleich“ nun einmal „gern gesellt“?

Esther Leiggener: Grundsätzlich bin ich nicht sicher, ob „gleich und gleich“ besser ist oder „Gegensätze ziehen sich an“. Ich finde, die Basis muss einfach stimmen, die Lebensauffassung, die Werte und vor allem der Humor! Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, sich über berufliche Dinge mit dem Partner auch inhaltlich austauschen zu können. Natürlich ist die Planerei nicht einfach und erfordert Kompromisse von beiden Seiten, aber das kriegen wir ganz gut hin.


Armin Sengenberger: Aus meiner Sicht hilft es sehr, dass wir uns immer zu schätzen wissen und respektvoll miteinander umgehen. Und vielleicht bekommen wir ja irgendwann noch den Nobelpreis für Familien-Logistik!


Ihr beiden habt Euch bei der Arbeit kennengelernt – und wusstet vermutlich direkt ziemlich gut, worauf Ihr Euch „einlasst“ …

Armin Sengenberger: Ja, das war bei „Das Wunder von Bern“. Ich habe Helmut Rahn bei der WM 1954 in Bern gespielt … also den Fußballer, den man von dem berühmten Reporter-Ausruf „Toooooor, Tooooor, Tooooor!!!!“ kennt. Esther war im Stück eine ganz zauberhafte Dame aus Bern, in die Helmut sich verliebte. Das war dann auch im echten Leben so, und – was wirklich witzig ist: Esther kommt ebenfalls im echten Leben aus Bern! Verrückte Welt! Und jetzt haben wir drei Kinder und sind froh und glücklich. Wenn das mal kein Wunder – von Bern oder Berlin – ist, dann weiß ich auch nicht …


Wirklich eine tolle Geschichte! Im Sommer nun geht’s aber ans „Wunder“ beziehungsweise an die Legende von der Weddinger Plötze. Esther, worauf freust Du Dich am meisten?

Esther Leiggener: Na, ganz klar, auf ein super Team und ein tolles Stück … und auf mein „Plötzenkostüm“, in dem ich über Bühne tanzen darf. Ich finde, das ist genau das richtige Sommerabenteuer für mich!


Dann wünschen wir toi, toi, toi dafür und Dir, Armin, dasselbe auch fürs abendliche Einhüten in der Zeit. Vielen Dank für das Interview!

Was ist mit dem Plötze-Wasser passiert? Esther Leiggener spielt in „Schwimm langsam – jetzt erst recht“ die Sensationsjournalistin Farbrizia und rückt unter anderem Strandbad-Besitzer Oliver Tautorat auf den Vokuhila-Pelz. (Bild: Raphael Howein / Prime Time Theater)


Zuletzt zu erleben war Armin Sengenberger als Staubsaugervertreter Philipp Klapproth in der Wende-Hommage des Prime Time Theaters, „Schöller macht rüber“. Im Anschluss an die Sommerkomödie wird sie ab 31. August wieder aufgenommen. (Bild: Leander Tessmer / Prime Time Theater)


 








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